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Im Kolk

Das Fachwerkgebäude gegenüber, also an der Ecke rechts der Dorfstraße, stammt nach Angaben eines früheren Besitzers aus dem Jahre 1767.

Dieses Haus stellt einen echten, alten Fachwerkbau dar, der sich besonders durch seine wunderschöne, im bergischen Baustil gehaltenen Straßenfront auszeichnet. Da hierorts im Volksmund unter „Kolk“allgemein ein Wassertümpel verstanden wird, scheint hier in früherer Zeit auch ein solcher bestanden zu haben.

Das aus Eichenholz bestehende Bauholz des Hauses soll aus den Steinberger Waldungen bei Aprath herstammen und der Zahn der Zeit hat noch nicht daran genagt.

Schon seit undenklichen Zeiten hat in seinen Räumen eine Wirtschaft bestanden. Der frühere Wirt im „Kolk“, Anton Hörsterey, verkaufte das Haus im Jahre 1849 an Friedrich Wilhelm Langensiepen. Dieser ließ seinen Sohn, gleichfalls Friedrich Wilhelm Langensiepen, das Brauereihandwerk erlernen. Er errichtete daher ein Nebengebäude, worin er eine Bierbrauerei und Kornbranntweinbrennerei eröffnete. Die Bierbrauerei ging 1860 wegen Unrentabilität ein, dagegen blieb die Kornbranntweinbrennerei noch bis zum Jahre 1916 bestehen. Sie musste auf Anordnung der Regierung geschlossen werden. Die kupferne Inneneinrichtung der Brennerei musste seinerzeit als Kriegsmaßnahme abgegeben werden.

1940 verkaufte der 84-jährige Besitzer das Haus mit Ländereien an Johann Bolte. Nach dessen Tod führte es seine Witwe Hedwig Bolte bis vor wenigen Jahren weiter. Am 3. Juni 1897 wurde das Haus von einem Blitz getroffen und schlug in das Dach ein. Nur der Schornstein ging damals zu Bruch.

Die Wiege des Hauses „Im Kolk“ liegt aber noch viel weiter zurück. Aus Briefen des katholischen Kirchenarchivs geht hervor, dass im Jahre 1562 der Schulmeister „Johann im Kolk“ wegen Mordes abgesetzt werden musste. Ferner berichtet ein Brief des Küsters Hummeling an den Pfalzgrafen vom 9. Juni 1645, dass sich in der Wirtschaft am „Kolk“ bei der Einführung eines katholischen Pfarrers eine Prügelei abgespielt habe. Hiernach zu rechnen hat das Haus schon seit Jahrhunderten eine Wirtschaft beherbergt.

Die vor dem Haus stehenden Linden wurden im Jahre 1878 anlässlich des Ausbaues der Landstraße Wülfrath-Dornap gepflanzt.