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Chronik

General-Anzeiger der Stadt Wuppertal – Wülfrather Nachrichten – vom Montag, 30. September 1968:

Hoffnungsvoller Start des neuen Bürgervereins
Kein Mangel an Mitarbeitern / Mitgliedsbeitrag: Eine Mark

Offen gestanden, etwas neidisch konnten die Wülfrather werden. Was sich da in der Gaststätte Bolte abspielte, unterstrich nachdrücklich, dass die Bürgerschaft aus dem südlichen Gemeindegebiet nur auf diesen Augenblick gewartet hatte: die Gründung eines Bürgervereins.

Trotz miserablem Herbstwetter, während ausserdem ein Superkrimi über die Mattscheibe flimmerte, kamen rund 50 Bürger aus diesem Raum. Das war weit mehr als man erwarten durfte.Gute Vorarbeit hatten Helmut Scherer und Hans Adam geleistet. Schützenhilfe erfuhr man ausserdem beim Bürgerverein Wülfrath-Stadt. Vorsitzender Baaske vom Wülfrather Verein, dazu der zweite Vorsitzende, gleichzeitig zweiter Vorsitzender der Bürgervereine Interessengemeinschaft im Landkreis Düsseldorf-Mettmann, Rudi Lökenhoff, fehlten nicht sowie einige weitere Mitglieder des Wülfrather Vereins.Helmut Scherer eröffnete die Versammlung. Karl Baaske berichtete kurz über die Aufgaben eines Bürgervereins am Beispiel der Arbeit in Wülfrath, unterstrich dabei die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Rat und besonders mit Stadtdirektor Schiffmann (… der Mann imponiert uns. Bei Gesprächen kommt immer etwas Positives heraus“). Guter Rat an den neuen Bürgerverein von Baaske: „Wählen Sie nur immer den richtigen Augenblick – der liegt kurz vor der Wahl !“ Rudi Lökenhoff legte in kurzen Zügen die Arbeit der Interessengemeinschaft dar: „Warum, was wurde bisher erreicht … (Seit einigen Wochen keine Überschalldetonationen mehr).“Karl Baaske, als Neutraler, wurde zum Wahlleiter berufen. Es hagelte Vorschläge. Vier blieben schliesslich über. Das wiederum machte geheime Abstimmung erforderlich: Jäger und Pintaske je acht Stimmen, Hans Adam 15 Stimmen, Alexander Rüger 17 Stimmen. Rüger nahm die Wahl an und konnte gleich in Aktion treten. Wie das geschah, verriet, dass man die richtige Wahl getroffen hatte. Hans Adam wurde dann einhellig als Stellvertreter und Geschäftsführer bestellt. Helmut Scherer hingegen, der zusammen mit Hans Adam die ganze zeitraubende Kleinarbeit der Vorbereitung um das Zustandekommen auf sich nahm, lehnte jede Vorstandsarbeit ab.Für alle übrigen Vorstandsämter gab es gleich mehrere Vorschläge. Stimmenmehrheit entschied über die Zugehörigkeit, so beim Kassierer Paul Jäger und auch bei den Beisitzern Frau Schulte und Frau Oberstraß, Heinz Bensmann und Konrad Pintaske. Gleichzeitig wurde Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Ortsteile paritätisch vertreten sind im Vorstand. Peter Winkelmann und Josef Paffrath wurden als Kassenprüfer gewählt. Eine Sammelaktion wurde für die finanzielle Starthilfe durchgeführt. Sie erbrachte den ansehnlichen Betrag von 175,00 DM. 30,00 DM steuerte übrigens der Bürgerverein Wülfrath-Stadt bei. Der Monatsbeitrag wurde auf eine einzige Mark festgesetzt. Angenommen wurde auch die bereits vervielfältigt vorliegende Satzung, die nach dem Vorbild der Satzung aus Wülfrath ausgearbeitet wurde.Die Anmeldung als „e.V.“ (eingetragener Verein) soll sobald wie möglich erfolgen. Unmittelbar nach der Gründungsversammlung trat der Vorstand zu seiner ersten Sitzung zusammen. Bis zur nächsten Versammlung, so wurde angeregt, soll jedes der 46 Gründungsmitglieder gleich ein neues Mitglied werben. Die Anschrift lautet: Bürgerverein Dornap-Düssel, 5601 Dornap, Finkenweg 17, Telefon 1928.

Ein kleiner Abriss über die Geschichte unseres Bürgervereins von Axel Neubauer entnommen aus der Festzeitschrift zur 50 Jahr Feier

Im September 1968 fanden die Düsseler Bürger eine Einladung der Herren Adam und Scherer von der Düsseler Höhe zu einer Bürgervereinsgründung in der Gaststätte Bolte in ihren Briefkästen.

Am 26.09.1968 kamen viele Düsseler zur Gründungsversammlung. Karl Baaske, Vorsitzender des Bürgervereins Stadt Wülfrath, erklärte ausführlich den Zweck eines sochen Vereins. Später sagte ein Velberter Bürger: „Bürgervereine sind die Wachhunde auf der Rathaustreppe, sie können nicht nur bellen, sondern auch mal kräftig zubeißen“.

Herr Alex Rüger wurde zum Vorsitzenden des neuen Bürgervereins „Dornap-Düssel“ gewählt. Als sein Stellvertreter und Geschäftsführer Hans Adam und Paus Jaeger als Kassenwart. Es wurde die Vereinssatzung erarbeitet und im Vereinsregister Mettmann eingetragen.

Unter Alex Rüger gab es viele Angebote, die gerne angenommen wurden. Wanderungen, Ausflüge, Karnevalsveranstaltungen, Rheinrouren, Weihnachtskonzerte in der ev. Kirche und auch kommunale Ausspracheabende. Es gründete sich bald eine vereinseigene Musikgruppe „Düsselfinken“, die bei Veranstaltungen und längeren Busfahrten die Mitglieder in Stimmung brachten. Alex Rüger eröffnete dann in anderen Orten seine Büchereien, so dass er den Vereinsvorsitz für ein paar Jahre unterbrechen musste. Sein inzwischen gewählter Stellvertreter und Geschäftsführer Axel Neubauer übernahm dann den Vorsitz. Und dann hatte der Innenminister Willy Weyer (FDP) im Landtag Düsseldorf vorgeschlagen, Wülfrath die Selbstständigkeit zu nehmen und Velbert oder Wuppertal einzugemeinden. Während der Rat der Stadt Wülfrath Verhandlungen mit Velbert aufnahm, hat der vorsitzende des Düsseler Bürgervereins die vier anderen Wülfrather Bürgervereine zur Gründung einer Interessengemeinschaft gegen diesen Vorschlag zusammengerufen und übernahm den kommissarischen Vorsitz.

Am 19. Januar 1974 wurde eine große Demonstration mit über 3.000 Teilnehmern organisiert, die vor dem Wülfrather Rathaus an der Goethestraße endete. Herr Neubauer begrüßte die Demonstranten vom Balkon des Rathauses und hielt eine Rede. Presse und der WDR Wuppertal verfolgten diese große Veranstaltung wohlwollend. Danach sprach der damalige Bürgermeister Helmut Kuhnert und dann kam der von der Interessengemeinschaft eingeladene Herr Steilmann aus Wattenscheid, dem Aktiven der „Aktion Bürgerwille“, der sich seinerseite gegen eine übergreifende Neugliederung in NRW seit 1919 aussprach. Herr Neubauer erklärte dann unter großem Applaus der Demonstranten den Beitritt zur „Aktion Bürgerwille“. Jetzt machten sich die Wülfrather Bürgervereine daran, ein Volksbegehren zu erwirken, an dem sich über 87 Prozent der Wülfrather Wahlberechtigten beteiligten und davon 93 Prozent (13.255 Stimmberechtigte) für die Selbstständigkeit ihrer Stadt aussprachen. Die Landesregierung respektierte diese Bürgerbefragung, allerdings musste Wülfrath doch einige Ortsteile an Velbert und Wuppertal abgeben.

Das Vereinsregister Mettmann forderte den Bürgerverein „Dornap-Düssel e.V.“ auf, sich neu zu formatieren. So haben die Vereinsmitglieder mit neuer Wuppertaler Anschrift unseren Verein verlassen und die übrigen in der Jahreshauptversammlung 1975 die Umbenennung in „Bürgerverein Wülfrath-Düssel e.V.“ vorgenommen.

Vorsitzende 1968 – Heute:

1. Alexander Rüger – 1968 – 1973 und 1976 – 1991
2. Axel Neubauer 1973 – 1976
3. Eberhard Tiso – 1991 – 1995
4. Dorothee Meinhard – 1995 – 2011
5. Michael Becker – 2011-2018
6. Thomas Kaulfuß – 2018 – heute